Gesellschaft zur Förderung des Wossidlo-Archivs e.V.

Am 26. August 2002 wurde in Rostock die "Gesellschaft zur Förderung des Wossidlo-Archivs" aus der Taufe gehoben, die inzwischen in das Vereinsregister der Hansestadt eingetragen worden ist. Nach § 2 Abs. 2 ihrer Satzung fördert die Korporation insbesondere Maßnahmen, die dem Erhalt und der wissenschaftlichen Nutzung des Nachlasses von Richard Wossidlo sowie der Verbreitung seines Werkes dienen.

Die Gründung knüpft zum Teil an die Ziele der 1929 gegründeten Wossidlo-Stiftung an, die 1954 de facto in der als Außenstelle der Berliner Akademie der Wissenschaften gegründeten Wossidlo-Forschungsstelle aufgegangen ist (siehe Geschichte der Einrichtung). Ist damit der Charakter der Fördergesellschaft wissenschaftlicher Natur, kommt ihr doch eine wesentliche Brückenfunktion zwischen forschender und pflegender Tätigkeit zu.   Unter den 19 Gründungsmitgliedern waren Vertreter, deren Arbeitsgebiete die Erforschung oder Pflege des Lebenswerkes von Wossidlo einschliessen: Angehörige des Rostocker Instituts für Volkskunde, das mit dem "geistigen" Nachlass Wossidlos betraut ist; Mitarbeiter des Mecklenburgischen Volkskundemuseums Schwerin-Mueß, dessen Inventar aus der Sachgütersammlung Wossidlos hervorgegangen ist; das Stadtgeschichtliche Museum in Waren, dessen Satzung das Wossidlo-Erbe berücksichtigt, da der "Volksprofessor" als Gymnasiallehrer in der Müritz-Stadt lebte und starb; als eine Kommission des Warener Museums- und Geschichtsvereins die "Interessensgemeinschaft Richard Wossidlo"; Fachvertreter des Niederdeutschen (unter anderem Dr. Jürgen Gundlach als ehemaliger Herausgeber des Mecklenburgischen Wörterbuchs); die Buchhandlung Richard Wossidlo in Ribnitz; schließlich das Museum der Stadt Hagenow. In den Vorstand wurden Dr. Christoph Schmitt (Institut für Volkskunde), Jürgen Kniesz (Stadtgeschichtliches Museum Waren) und Dietrich Dube (Rostock) gewählt. Letzterer unterstützt ehrenamtlich die zeitintensive Vorbereitung für die Verfilmung der Zettelsammlung Richard Wossidlos (siehe Projekte).

Die Korporation möchte, wie der Vereinsname sagt, das wissenschaftliche Erbe Richard Wossidlos (1859-1939), des Begründers der Mecklenburgischen Volkskunde, fördern, das in der Verantwortung des Landes und seit 1999 zudem unter der Obhut der Alma mater Rostochiensis liegt. In Sonderheit zählt dieser Nachlass zu den Grundtatbeständen des kulturellen Erbes Mecklenburgs, stellen doch Wossidlos Sammlung und das aus ihm hervorgegangene Langzeitprojekt des Mecklenburgischen Wörterbuchs zum einem Gutteil das landschaftlich-kulturelle Gedächtnis der Vorkriegsbevölkerung dar, wie es verdichtet das niederdeutsche Wort zu dokumentieren vermag, für dessen Erhalt sich das Land einschließlich seiner Hochschulen nach Artikel 16 der Landesverfassung gesondert verbürgt. Über das engere Vereinsziel hinaus, das in den nächsten Jahren oberste Priorität haben wird, sucht die Gesellschaft, die volkskundliche Forschung beider Landesteile zu fördern. Sie strebt daher dauerhaft die Funktion eines landesweiten volkskundlichen Vereins an, indem sie volkskundliche Vorträge und Publikationen bezuschussen will. Mit Sponsorengeldern könnte der Verein möglicherweise den Erwerb bedeutsamer volkskundlicher Nachlässe unterstützen, die somit vor ihrer drohenden Auflösung bewahrt werden könnten.

 

 

Ziel der „Gesellschaft zur Förderung des Wossidlo-Archivs e. V.“ (GWA) ist die Förderung von Maßnahmen, die dem Erhalt und der wissenschaftlichen Nutzung der ethnographischen Sammlung Richard Wossidlos (1859-1939) sowie der Verbreitung seines Werkes dienen.