Das EKLAIR-Projekt der Wossidlo-Forschungsstelle veranstaltete am 12. November 2024 einen Workshop. Als Fortsetzung des ersten Erzählcafés sowie der Interviews und Gesprächsrunden waren Vertreter:innen von Initiativen und Vereinen aus dem Landkreis Rostock sowie von Kultur- und Ehrenamtsinstitutionen eingeladen, um das Thema ehrenamtliche Kulturarbeit auf dem Lande aus verschiedenen Perspektiven gemeinsam zu erörtern. Dabei kamen Teilnehmende aus verschiedenen Landstrichen des Landkreises Rostock zusammen – aus den Gemeinden Baumgarten, Elmenhorst/Lichtenhagen, Güstrow, Mühl Rosin, Warnkenhagen. Die Perspektiven auf das Thema waren gleichsam divers. So wurden Erfahrungen, Visionen, Bedarfe und Wünsche von aktiven Menschen und auch Verteter:innen von Institutionen aus der Beratung, Verwaltung und Unterstützung in die Diskussion eingebracht. Es beteiligten sich: der Förderverein Denkmale Elmenhorst/Lichtenhagen, die Vereine Allerhand e.V. und Bisdede e.V. sowie der Förderverein Bürgerhaus der Gemeinde Warnkenhagen e.V. und außerdem die Gemeinschaft von Dorf zu Dorf sowie die Güstrower Plattsnacker. Zudem trugen Verteter:innen der MitMachZentralen des Landkreises Rostock und der Hansestadt Rostock, des Kreiskulturrates, der Gemeinde Warnkenhagen, der Abteilung Kultur des Ministeriums für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten sowie der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt ihre Kenntnisse zu dem Austausch bei.
Nach zwei kurzen Impulsreferaten – von Dr. Friederike Berlekamp über die ersten Erkenntnisse aus dem EKLAIR-Projekt sowie von Stefanie Kracht zu den Formaten und Programmen des Ministeriums für die Unterstützung des kulturellen Ehrenamts – ging es an vier Thementischen in die gemeinsame Diskussion zu den Aspekten positive Erfahrungen, Probleme, Gelingen sowie Herausforderungen. Nach diesen sehr dynamischen Kleingruppengesprächen wurden die einzelnen Themenschwerpunkte präsentiert. Die Teilnehmenden konnten bestimmen, welche Teilaspekte für sie die größte Relevanz haben, und diese Ergebnisse abschließend in großer Runde diskutieren.
Als positive Erfahrungen wurden insbesondere die Möglichkeiten und die Bereicherung intergenerationaler Begegnungen hervorgehoben sowie die Wertschätzung und Anerkennung, welche die Aktiven im Zusammenhang mit ihrem Engagement erleben. Auf der Seite der Probleme standen vor allem der Nachwuchs im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit – und auch die Schwierigkeiten und auch Konflikte, die mit den Begegnungen und Zusammenarbeiten der Generationen entstehen. Eine weitere Problematik, die von großer Relevanz für das (kulturelle) Leben auf dem Lande ist, umfasst den Bereich der Mobilität, die weiten Entfernungen und die fehlenden Verbindungen. Faktoren für das Gelingen kulturellen Engagements sahen die Teilnehmerinnen in der Verfasstheit der Vereine selbst. Noch stärker wurde hier allerdings auf den Bedarf an starken Unterstützungsstrukturen verwiesen. Dabei wurde unterstrichen, dass es sich um ein Zusammenspiel zwischen Praktiker:innen, Gemeinde und Förderstrukturen/Beratungsstellen handelt. Im Bereich der Herausforderungen lag der Schwerpunkt der Diskussion auf den Aspekten Nachwuchs, Generationenwechsel und Weiterentwicklung des Engagements. Doch auch hier wurden die unterstützenden Institutionen als Bestandteil berücksichtigt. Insbesondere die aktuellen Fördermodalitäten und der Zugang zu Informationen sahen die Teilnehmenden als Herausforderung an.
Die Gesprächsrunden waren sehr interessiert, offen und kritisch, und bot die Gelegenheit, verschiedenen Erfahrungen kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Wir danken allen Teilnehmer:innen für die Zeit, die Energie und die Erfahrungen, die sie mit uns geteilt haben und freuen uns auf den weiteren Austausch!