Mecklenburgisches Volksliedarchiv

Beispiel eines Kinderliedes aus mündlicher Überlieferung (Vorpommern) mit Begleitschreiben aus dem Jahre 1958

1928 gründete sich an der Universität Rostock die "Mecklenburgische Volksliedkommission", die von der "Mecklenburgischen Landes-Universitätsgesellschaft", dem Niederdeutschen Seminar der Universität Rostock und den plattdeutschen Vereinen unterstützt wurde. Volkslieder wurden damals in vielen deutschsprachigen Regionen gesammelt. Geleitet wurde diese Kommission von dem Rostocker Lehrer Johannes Gosselck (1881-1948). Ziel war es, den zeitgenössischen "volkstümlichen" Liedbestand, d.h. mündlich tradierte Lieder, darunter auch vom "Volk" umgeschaffene Kunstlieder, zu erfassen. Dazu wurden u.a. Fragebögen an die 74 Lehrervereine Mecklenburgs versandt. Zusammengetragen wurden auch Musizierhandschriften, d.h. Hefte, die von den Musizierenden selbst angefertigt wurden. An Liedgattungen wurden Handwerkerlieder, Seemannslieder, Liebeslieder, Ehestandslieder, Scherz- und Spottlieder, Geistliche und Erotische Lieder, Tanzlieder, Trink- und Tabaklieder, Heimatlieder, historische Lieder u.a.m. zusammengetragen. Nach 1933 hatte das Mecklenburgische Volksliedarchiv kaum noch Zugänge zu verzeichnen. Das MVA wurde von 2000 bis 2002 digitalisiert sowie durch eine Access-Datenbank tiefenerschlossen, in die insgesamt 1871 Lieder eingegeben wurden (siehe Projekte).